Private Pflegezusatzversicherung sinnvoll
Ist eine private Pflegeversicherung sinnvoll? Was sagt Stiftung Warentest? Statistiken zufolge wird etwa jeder zweite Mensch im Laufe seines Lebens pflegebedürftig. Um die Kosten der Pflege zu finanzieren, wurde die gesetzliche Pflegeversicherung ins Leben gerufen, die allerdings nur eine Grundabsicherung bietet.
Oft wird lediglich ein Teil der Pflege-Kosten übernommen, sodass eine Differenz von einigen hundert bis über 1000 Euro pro Monat verbleiben kann. Wer sich vor diesen hohen Kosten schützen möchte, sollte eine private Pflegeversicherung abschließen, die eine umfassende finanzielle Vorsorge bietet. Lesen Sie hier, warum eine private Pflegezusatzversicherung sinnvoll ist.
- Der Preis-Leistungs-Vergleich im Pflegeversicherung Vergleich der Stiftung Warentest zeigt große Unterschiede je nach Anbieter. Der individuelle Vergleich der Pflegeversicherung Testsieger ist sinnvoll
Mit der zunehmenden Lebenserwartung steigt auch die Zahl der pflegebedürftigen Menschen. Aktuell beziehen rund 4,88 Millionen Menschen in Deutschland Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung. Da die Leistungen aus der gesetzlichen nicht alle Kosten decken, ist der frühe Abschluss einer privaten Pflegeversicherung sinnvoll.
Die meisten davon werden zu Hause gepflegt, oft ausschließlich von Familienmitgliedern. Dies stellt eine enorme finanzielle Belastung für viele Haushalte dar. Deshalb ist eine private Pflegezusatzversicherung sinnvoll. Sie bietet hier eine sinnvolle Lösung, um die entstehenden Kosten zu bewältigen und die finanzielle Sicherheit im Alter bei Pflegebedürftigkeit zu gewährleisten.
Private Pflegeversicherung sinnvoll oder nicht – Stiftung Warentest Empfehlung
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Grundsätzliche Bewertung der Stiftung Warentest – Lohnt sich eine Pflegezusatzversicherung?
Die Stiftung Warentest steht der privaten Pflegeversicherung als Zusatzversicherung zur gesetzlichen Pflegeversicherung grundsätzlich differenziert gegenüber. Die Verbraucherorganisation betont, dass sie den Abschluss einer privaten Pflegeversicherung nur in ganz bestimmten Fällen für sinnvoll hält.
Argumente der Finanztest für eine private Pflegeversicherung
Stiftung Warentest sieht Notwendigkeit einer Pflegezusatzversicherung
Die Stiftung Warentest erkennt die finanzielle Versorgungslücke als zentrales Problem an. Nach ihren Analysen müssen Pflegeheimbewohner 2023 im bundesweiten Schnitt 1.139 Euro selbst für die Pflege bezahlen. Zusammen mit Unterkunft und Investitionen sind es sogar 2.411 Euro durchschnittlich im Monat – 278 Euro mehr als im Vorjahr. Diese Versorgungslücke zu schließen, halten die Experten für sinnvoll.
Vorteile einer Pflegetagegeldversicherung
Die Stiftung Warentest sieht folgende Vorteile bei einer privaten Pflegeversicherung:
- Pflegelücke schließen: Ein passender Tarif kann finanzielle Pflegelücken schließen und leistet auch, wenn jüngere Menschen pflegebedürftig werden, etwa durch Unfall oder Krankheit. Das ausgezahlte Geld steht zur freien Verfügung.
- Vermögensschutz: Hohe Pflegekosten können ein Vermögen aufzehren. Eine Police kann insbesondere für diejenigen sinnvoll sein, die Wohneigentum vererben wollen.
- Mehr Komfort: Die Pflegesituation lässt sich mit dem Geld aus der Police komfortabler gestalten, zum Beispiel mit mehr Hilfe im Alltag oder zusätzlichen Physiotherapien.
Pflegezusatzversicherung nicht sinnvoll – Argumente der Stiftung Warentest gegen eine private Pflegeversicherung
Kritik an der privaten Pflegeversicherung
Die Stiftung Warentest führt gewichtige Nachteile auf, die gegen den Abschluss einer privaten Pflegeversicherung sprechen:
- Hohe und steigende Kosten: Die Beiträge sind hoch und steigen im Lauf der Jahre oder Jahrzehnte. Wird die Police gekündigt, ist das Geld weg.
- Keine Pausenmöglichkeit: Versicherte zahlen die Beiträge lebenslang, oft auch, wenn sie selbst pflegebedürftig sind. Nur selten ist es möglich, die Beitragszahlungen kurz auszusetzen.
- Unplanbare Beitragsentwicklung: Es ist schwer vorhersehbar, wie sich die Beiträge entwickeln. Sie steigen nicht nur, wenn sich das Pflegetagegeld erhöht, sondern auch durch andere Faktoren wie eine schlechte Zinssituation und höhere Ausgaben der Versicherer.
Dramatische Beitragssteigerungen
Die Stiftung Warentest dokumentiert drastische Beitragssteigerungen in der Praxis. Ein Beispiel aus den Kommentaren zeigt: Ein Versicherter der HanseMerkur zahlte 2014 monatlich 79 Euro, ab 2024 bereits 178 Euro – die Beiträge stiegen kontinuierlich jedes Jahr.
Warnung vor dem „Pflege-Bahr“
Die Stiftung Warentest warnt ausdrücklich vor der staatlich geförderten Pflegeversicherung („Pflege-Bahr„). Die Verbraucherorganisation bezeichnet diese als „Mogelpackung“ und führt folgende Kritikpunkte an:
- Die Angebote schließen die finanzielle Lücke im Pflegefall bei weitem nicht
- Die Leistungen sind deutlich schlechter als bei ungeförderten Tarifen
- Keine Absicherung bei Demenzerkrankung, obwohl gerade dann hohe Pflege- und Betreuungskosten anfallen
- Wartezeit von fünf Jahren
- Die Beiträge müssen auch im Pflegefall weiterbezahlt werden
Für wen sich eine private Pflegeversicherung lohnt – Empfehlung der Stiftung Warentest
Grundvoraussetzungen
Die Stiftung Warentest nennt als zentrale Voraussetzung: Man sollte sicher sein, dass man sich die Beiträge langfristig leisten kann. Das ist eine hohe Hürde, denn die Prämien werden steigen, das Einkommen aber im Rentenalter ziemlich sicher sinken.
Empfohlenes Eintrittsalter
Die Stiftung Warentest empfiehlt eine private Pflegeversicherung erst für Menschen älter als 40 Jahre. Für jüngere Menschen seien andere Versicherungen prioritär: private Haftpflichtversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung, private Altersvorsorge und Vermögensaufbau.
Geeignete Zielgruppen
Nach Ansicht der Stiftung Warentest ist eine private Pflegeversicherung hauptsächlich für folgende Gruppen sinnvoll:
- Menschen mit gesichertem Einkommen, die sich die Beiträge langfristig leisten können
- Vermögensinhaber, die ihr Vermögen für die Erbschaft erhalten möchten
- Personen mit Vorerkrankungen, die keine ungeförderte Versicherung erhalten (nur dann der Pflege-Bahr)
Aktuelle Testsieger und Empfehlungen der Stiftung Warentest
Testsieger 2025
Im aktuellsten Test von 2023 hat die Stiftung Warentest 70 Tarife geprüft. Als Testsieger gingen hervor:
- HanseMerkur: Spitzenreiter mit 113% Bedarfsdeckung, bis zu 2.784 Euro monatlich je nach Pflegegrad
- Allianz: Mehrfach ausgezeichnet in verschiedenen Kategorien
- DKV: Ebenfalls unter den besten Tarifen
Dreimal „sehr gut“ in 2025
Die Stiftung Warentest verteilte dreimal die Note „sehr gut“ an folgende Tarife:
- Nürnberger „PAS“
- Bayerische Beamtenkrankenkasse „PflegePrivat Premium Plus“
- UKV „PflegePrivat Premium Plus“
Fazit der Stiftung Warentest: Private Pflegeversicherung sinnvoll oder nicht
Die Stiftung Warentest fasst zusammen: „Wer es sich leisten kann, kann eine gute Pflegetagegeld-Versicherung abschließen. Alle anderen müssen später ihre Ersparnisse einsetzen oder sind auf die Sozialhilfe angewiesen“.
Die Verbraucherorganisation empfiehlt die Pflegetagegeldversicherung als beste Variante der privaten Pflegeversicherung, warnt aber vor den erheblichen finanziellen Risiken durch unplanbare Beitragssteigerungen und die lebenslange Zahlungsverpflichtung.
Was ist eine Pflegezusatzversicherung?
Eine Pflegezusatzversicherung ist eine zusätzliche Versicherung, die die Kosten übernimmt, die nicht von der gesetzlichen Pflegeversicherung gedeckt werden. Sie bietet finanziellen Schutz für Pflegebedürftige, indem sie die Lücke zwischen den tatsächlichen Pflegekosten und den Leistungen der gesetzlichen Pflege schließt.
Es gibt verschiedene Arten von Pflegezusatzversicherungen. Dazu gehören die
- Pflegetagegeldversicherung, die einen festen Tagessatz für unterschiedliche Pflegeleistungen auszahlt.
- Die Pflegekostenversicherung deckt einen Teil der verbleibenden Kosten ab, nachdem die gesetzliche Pflegeversicherung ihre Zahlungen geleistet hat.
- Im Gegensatz dazu bietet die Pflegerentenversicherung eine monatliche Rente, die je nach Pflegegrad gestaffelt ist.
- Zusätzlich gibt es die staatlich geförderte Pflege-Bahr Versicherung als private Pflegeversicherung mit Zulagen vom Staat.
Die Bedeutung der Pflegezusatzversicherung im Alter
Die Sicherstellung der finanziellen Absicherung im Alter ist von großer Bedeutung. Hier spielt die private Pflegeversicherung eine entscheidende Rolle. Mit dem Alter steigt das Risiko, pflegebedürftig zu werden, signifikant an.
Das kann hohe Kosten verursachen, die die gesetzliche Pflegeversicherung oft nicht vollständig deckt. Eine private Pflegezusatzversicherung kann daher helfen, diese finanzielle Lücke zu schließen.
Die monatlichen Beiträge liegen durchschnittlich zwischen 60 und 90 Euro. Diese Investition kann sich lohnen, da die Kosten für professionelle Pflege zu Hause oder eine vollstationäre Pflege im Heim erheblich sein können und im Laufe der Zeit ansteigen werden.
Es ist sinnvoll, die Kosten der Beiträge langfristig im Auge zu behalten, denn sie können mit der Zeit steigen. Der Abschluss einer Pflegezusatzversicherung kann dazu beitragen, im Fall der Pflegebedürftigkeit eine bessere Versorgung sicherzustellen und das finanzielle Risiko zu minimieren.
Entwicklung der Pflegekosten in der Zukunft
Die Pflegekosten in Deutschland steigen stetig. Aktuell erhalten bereits etwa 4,88 Millionen Menschen Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung. Da diese jedoch nur einen Teil der Kosten abdeckt, müssen die verbleibenden Ausgaben von den Einzelpersonen selbst getragen werden.
Die Kosten variieren stark und hängen vom Pflegegrad und der Region ab. Insbesondere eine Vollzeitpflege in Pflegeheimen verursacht hohe Kosten, die für die Pflegegrade zwei bis fünf gleich sind.
Prognosen für die Zukunft deuten darauf hin, dass die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland weiterhin ansteigen wird. Dies führt zu einer wachsenden finanziellen Belastung für Individuen und Familien.
Eine private Langzeitpflegeversicherung, wie eine private Pflegeversicherung ist sinnvoll und empfehlenswert, kann sie doch dabei helfen, diese zusätzlichen Kosten zu decken. Es ist wichtig, sich frühzeitig mit diesen Themen auseinanderzusetzen, um im Alter finanziell abgesichert zu sein und nicht auf Sozialhilfe angewiesen zu sein.
Der gesetzliche Versicherungsschutz reicht nicht
Die gesetzliche Pflegeversicherung bietet eine Grundabsicherung, deckt jedoch nur einen Teil der Kosten. Diese Tatsache unterstreicht die Grenzen des gesetzlichen Versicherungsschutzes. Dasselbe trifft auf die private Pflegepflichtversicherung bei privat Krankenversicherten.
Die Höhe der Unterstützung hängt stark vom Pflegegrad ab und kann daher stark variieren. Die Kosten für eine professionelle Pflege zu Hause reichen von 150 Euro bis zu 2.600 Euro pro Monat, je nach Pflegegrad.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Kosten für eine Vollstationäre Pflege im Heim für die Pflegegrade zwei bis fünf gleich sind. Trotz der gleichbleibenden Kosten sind die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung häufig unzureichend, um die vollständigen Kosten einer Pflegebedürftigkeit zu decken.
So resultiert aus dem begrenzten Rahmen des gesetzlichen Schutzes oft eine hohe finanzielle Belastung für die Pflegebedürftigen und ihre Familien.
Wieviel zahlt die gesetzliche Pflegeversicherung bei Pflegegrad 1 bis 5 in häuslicher Pflege
In Deutschland gelten für das Jahr 2021 folgende finanzielle Leistungen für die Pflegegrade 1 bis 5 bei Unterbringung häuslicher Pflege:
- Pflegegrad 1: Pflegegeld wird in diesem Pflegegrad normalerweise nicht gezahlt, aber es gibt eine „Entlastungsleistung“ von bis zu 125 Euro monatlich, die für Betreuungs- und Entlastungsdienste genutzt werden kann.
- Pflegegrad 2: Pflegegeld von bis zu 316 Euro monatlich oder Sachleistungen (Pflegesachleistung) von bis zu 689 Euro monatlich.
- Pflegegrad 3: Pflegegeld von bis zu 545 Euro monatlich oder Sachleistungen von bis zu 1.298 Euro monatlich.
- Pflegegrad 4: Pflegegeld von bis zu 728 Euro monatlich oder Sachleistungen von bis zu 1.612 Euro monatlich.
- Pflegegrad 5: Pflegegeld von bis zu 901 Euro monatlich oder Sachleistungen von bis zu 1.995 Euro monatlich.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, eine Kombination aus Pflegegeld und Sachleistungen zu wählen. Die genaue Höhe und Kombination der Leistungen können individuell variieren und sind abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Pflegeaufwand und der Anzahl der Pflegekräfte.
Die tatsächlichen Kosten der häuslichen Pflege durch Angehörige kann die Zahlungen deutlich übertreffen, was zu einer erheblichen finanziellen Belastung führen kann. Deshalb ist eine private Pflegeversicherung sinnvoll und notwendig, wenn finanzielle Risiken vermieden werden sollen.
Was zahlt die gesetzliche Pflegeversicherung ambulant bei Unterbringung im Pflegeheim?
Für Deutschland gelten für das Jahr 2021 folgende Leistungsbeträge für die Pflege und Unterbringung im Pflegeheim:
- Pflegegrad 1: Keine Leistung für die vollstationäre Pflege. Allerdings gibt es eine „Entlastungsleistung“ von bis zu 125 Euro monatlich für Betreuungs- und Entlastungsdienste.
- Pflegegrad 2: Bis zu 770 Euro monatlich für vollstationäre Pflege.
- Pflegegrad 3: Bis zu 1.262 Euro monatlich für vollstationäre Pflege.
- Pflegegrad 4: Bis zu 1.775 Euro monatlich für vollstationäre Pflege.
- Pflegegrad 5: Bis zu 2.005 Euro monatlich für vollstationäre Pflege.
Diese Beträge sind als Zuschüsse gedacht und decken in der Regel nicht die gesamten Kosten für die Unterbringung und Pflege in einem Pflegeheim ab. Die tatsächlichen Kosten für ein Pflegeheim können deutlich höher sein, und der verbleibende Betrag muss oft aus eigener Tasche oder durch andere soziale Unterstützungsmöglichkeiten (Sozialamt) gedeckt werden.
Warum eine private Pflegezusatzversicherung sinnvoll ist
Eine private Pflegezusatzversicherung ist sinnvoll aufgrund der steigenden Versorgungslücke, unzureichender Leistungen der Pflegekassen, finanzieller Belastungen für Angehörige und des demografischen Wandels in der Gesellschaft.
Die steigende Versorgungslücke bei der Pflege
Die steigende Versorgungslücke stellt ein zunehmendes Problem dar. Da die Anzahl pflegebedürftiger Menschen in Zukunft voraussichtlich steigen wird, wird auch der Bedarf an langfristiger Pflege größer.
Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt jedoch nur einen Teil der Kosten ab, und die Betroffenen sind für die restlichen Ausgaben selbst verantwortlich. Dies führt zu einer Versorgungslücke, die immer größer wird und von den Menschen selbst finanziert werden muss.
Angesichts dieser Entwicklung wird es immer wichtiger, sich frühzeitig mit einer privaten Pflegezusatzversicherung abzusichern.
Unzureichende Leistungen der Pflegekassen
Die Leistungen der Pflegekassen sind oft unzureichend, um die Kosten für eine angemessene Pflege zu decken. Dies führt dazu, dass pflegebedürftige Menschen und ihre Familien einen großen Teil der Kosten selbst tragen müssen.
Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt lediglich einen Teil der Ausgaben ab, abhängig vom Pflegegrad. Da die Kosten für Pflegeleistungen jedoch kontinuierlich steigen, bleibt eine Versorgungslücke bestehen.
Dies kann zu finanzieller Belastung und Unsicherheit führen, insbesondere für Personen mit geringem Einkommen oder begrenztem Vermögen. Daher ist es ratsam, eine private Pflegezusatzversicherung abzuschließen, um die finanzielle Sicherheit im Pflegefall zu gewährleisten.
Finanzielle Belastungen für Angehörige
Angehörige von pflegebedürftigen Personen können finanziell stark belastet werden. Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der Kosten ab, daher müssen die Angehörigen oft zusätzlich Geld für die Pflege aufbringen.
Die Kosten für professionelle Pflege zu Hause können je nach Pflegegrad und Region variieren und liegen zwischen 150 Euro und 2.600 Euro pro Monat. Bei einer Vollzeitpflege in einem Pflegeheim betragen die Kosten durchschnittlich rund 1.500 Euro monatlich.
Diese finanzielle Belastung kann für Angehörige schwer zu stemmen sein und stellt eine große Herausforderung dar. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig mit einer privaten Pflegezusatzversicherung abzusichern, um diese finanziellen Risiken zu reduzieren.
Demografischer Wandel in der Gesellschaft
Der demografische Wandel in der Gesellschaft ist ein wichtiger Faktor, der die Bedeutung einer privaten Pflegezusatzversicherung verdeutlicht. Mit einer alternden Bevölkerung steigt auch die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland.
Dies führt zu einer höheren Nachfrage nach Pflegeleistungen und stellt eine Herausforderung für das bestehende Pflegesystem dar. Eine private Pflegezusatzversicherung kann helfen, die finanzielle Belastung im Alter zu reduzieren und eine bessere Absicherung gegen die steigenden Kosten der Pflege zu gewährleisten.
Arten der Pflegezusatzversicherung
- Pflegetagegeldversicherung: Zahlt ein vereinbartes Tagegeld bzw. Pflegetagegeld ab Pflegegrad 2 für die pflegerische Versorgung.
- Pflege Bahr: Staatlich geförderte Pflegeversicherung mit festgelegten Leistungen bei Pflegegraden.
- Pflegerentenversicherung: Monatliche Rentenzahlungen im Pflegefall statt der tatsächlichen Pflegekosten oder Pflegetagegeld.
- Pflegekostenversicherung: Übernahme der tatsächlichen Kosten für professionelle Pflege.
Pflegetagegeldversicherung
Die Pflegetagegeldversicherung ist eine Art der privaten Pflegezusatzversicherung, die dazu dient, den finanziellen Bedarf im Alter abzusichern. Sie deckt jedoch nur einen Teil der Kosten ab, und Einzelpersonen sind für die verbleibenden Ausgaben verantwortlich.
Die Höhe der Unterstützung durch die Pflegetagegeldversicherung hängt vom Pflegegrad ab. Es ist wichtig zu beachten, dass die Kosten für professionelle Pflege zu Hause je nach Pflegegrad und Region variieren können.
Für die Pflegegrade zwei bis fünf sind die Kosten für eine Vollzeitpflege in Pflegeheimen gleich. Eine besondere Eigenschaft der Pflegetagegeldversicherungen ist, dass sie normalerweise keinen Kostennachweis bei Pflege durch Angehörige oder Freunde verlangen.
Pflege Bahr
Pflege Bahr ist eine staatlich geförderte Pflegezusatzversicherung, die finanzielle Unterstützung im Pflegefall bietet. Diese private Versicherung kann individuell abgeschlossen werden und ist besonders sinnvoll für Menschen, die im Falle von Pflegebedürftigkeit auf private Unterstützung angewiesen sind.
Die Beiträge zur Pflege Bahr-Versicherung werden vom Staat gefördert, was sie zu einer attraktiven Option macht, um die Versorgungslücke in der gesetzlichen Pflegeversicherung zu schließen.
Pflegerentenversicherung
Die Pflegerentenversicherung ist eine private Pflegezusatzversicherung, die Pflegeleistungen mit einer Sparkomponente kombiniert. Versicherte zahlen einen monatlichen Beitrag und erhalten im Pflegefall eine lebenslange monatliche Rente.
Diese Rente kann teilweise garantiert sein, während ein Teil von zukünftigen Zinsen und Kapitalmarktentwicklungen abhängt. Die Pflegerentenversicherung ist eine von mehreren Arten von Pflegezusatzversicherungen, die Ihnen helfen können, finanziell für den Fall der Pflegebedürftigkeit im Alter vorzusorgen.
Pflegekostenversicherung
Die Pflegekostenversicherung ist eine private Zusatzversicherung, die die Kosten für professionelle Pflege abdeckt, sei es zu Hause oder in einem Pflegeheim. Je nach Pflegegrad belaufen sich die monatlichen Kosten für die Betreuung zu Hause auf durchschnittlich 150 Euro bis 2.600 Euro.
In Pflegeheimen sind die Kosten mit etwa 1.500 Euro pro Monat ebenfalls nicht zu unterschätzen. Eine Pflegekostenversicherung bietet daher eine finanzielle Absicherung im Falle der Pflegebedürftigkeit und kommt dafür auf, wenn die gesetzliche Pflegeversicherung nicht ausreichend ist.
Es gibt Versicherungsprodukte, die eine einheitliche Abdeckung für die Pflegegrade 2 bis 5 bieten, um eine Versorgungslücke zu vermeiden und die finanzielle Belastung für Betroffene und ihre Familien zu verringern.
Kosten einer privaten Pflegezusatzversicherung
Eine private Pflegezusatzversicherung kann zusätzliche Kosten verursachen. Die genauen Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie dem gewählten Versicherungsunternehmen, dem gewünschten Leistungsumfang und dem individuellen Gesundheitszustand.
Es ist wichtig, die verschiedenen Tarife und Optionen zu vergleichen, um eine passende Versicherung zu finden, die den persönlichen Bedürfnissen entspricht. Es ist auch ratsam, die monatlichen Beiträge im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass sie langfristig tragbar sind.
Trotz der Kosten kann eine private Pflegezusatzversicherung eine wichtige Investition sein, um sich für den Fall einer Pflegebedürftigkeit finanziell abzusichern.
Vergleich der privaten Pflegezusatzversicherung mit der Pflege Bahr Versicherung
In der Betrachtung der privaten Pflegezusatzversicherung und der Pflege Bahr Versicherung gibt es wesentliche Unterschiede zu beachten:
- Pflege Bahr Versicherung bietet oft geringe Leistungen: Die staatlich geförderte Pflege Bahr Versicherung hat oft einen geringeren Leistungsumfang als private Pflegezusatzversicherungen.
- Private Pflegezusatzversicherung bietet höhere Leistung: Die private Pflegezusatzversicherung bietet in der Regel eine umfassendere Deckung, um die Lücke zwischen den tatsächlichen Pflegekosten und den Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung zu schließen.
- Höhere Beiträge bei der Pflege Bahr: Die Pflege Bahr Versicherung hat oft höhere Beiträge als die private Pflegezusatzversicherung, trotz der staatlichen Förderung.
- Relativ hohe Beiträge bei der privaten Pflegezusatzversicherung: Die Beiträge für die private Pflegezusatzversicherung können je nach gewünschtem Leistungsumfang und Alter des Versicherten variieren und im Laufe der Zeit steigen.
- Pflege Bahr nicht für gesunde Personen empfohlen: Aufgrund der geringen Leistungen und hohen Beiträge wird die Pflege Bahr Versicherung meist nicht für gesunde Personen empfohlen.
- Private Pflegezusatzversicherung kann flexibler sein: Die private Pflegezusatzversicherung ermöglicht oft mehr Flexibilität in Bezug auf die Gestaltung der Verträge und die Auswahl der Leistungen.
- Verschiedene Tarifoptionen: Bei einer privaten Pflegezusatzversicherung können Versicherte zwischen verschiedenen Tarifen wie Pflegetagegeld-, Pflegerenten- oder Pflegekostenversicherung wählen.
- Pflege Bahr bietet staatliche Förderung: Trotz ihrer Nachteile bietet die Pflege Bahr Versicherung eine staatliche Förderung, die bei der Finanzierung helfen kann.
Für wen ist eine Pflegezusatzversicherung sinnvoll?
- Arbeitnehmer und Selbstständige können von einer Pflegezusatzversicherung profitieren.
- Auch für Beamte ist eine Pflegezusatzversicherung sinnvoll.
- Für Kinder ist der Abschluss einer privaten Pflegeversicherung sinnvoll, da sie von niedrigen Beiträgen profitieren können.
- Private Pflegeversicherung pro und Contra
Private Pflegeversicherung als Ergänzung zur Pflegepflichtversicherung für Angestellte und Arbeitnehmer
Arbeitnehmer sind in Deutschland über die gesetzlichen Sozialversicherungen versichert. Sie bieten allen Versicherten einheitliche Leistungen, der Pflegeversicherungsbeitrag wird anhand des Einkommens und des Beitragssatzes berechnet. So beteiligen sich Menschen mit hohem Einkommen deutlich mehr an der Finanzierung der Sozialkassen, deren Leistungen alle Menschen einheitlich nutzen können.
Die Leistungen werden hierbei gesetzlich festgeschrieben, berücksichtigen dabei aber nicht immer die tatsächlichen Kosten. Deswegen ist die private Pflegezusatzversicherung sinnvoll für Angestellte und Arbeitnehmer.
Sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Pflegeversicherung
Je nach Pflegestufe und Pflegeumfang kann so eine Kostenlücke von einigen hundert Euro auftreten. Diese besteht bereits in der Pflegestufe I und wird umso größer, je intensiver der Pflegebedarf ist.
Härtefälle beispielsweise haben aktuell Anspruch auf 1.918 Euro monatlich, die bei ambulanter und stationärer Pflege in Anspruch genommen werden können. Ein professioneller Pflegeheimplatz hingegen kann mehr als 4.000 Euro im Monat kosten. Die Differenz müssen Betroffene entweder aus eigener Tasche bezahlen oder von ihren Kindern finanzieren lassen.
Wenn beides nicht möglich ist, ist nur eine einfache Heimunterbringung möglich, die über die Sozialkassen finanziert wird. Aus diesem Grund sollten sich Arbeitnehmer frühzeitig für eine private Pflegeversicherung entscheiden, deren Leistungsumfang individuell vereinbart wird.
So kann die Kostenlücke geschlossen und im Pflegefall eine wirklich umfassende Pflege in Anspruch genommen werden. Besonders für Frauen ist eine solche Pflegeversicherung sinnvoll, denn Frauen haben meist einen geringeren Rentenanspruch, eine längere Lebenserwartung und damit ein gestiegenes Pflegerisiko.
Pflegezusatzversicherung für Selbstständige und Freiberufler sinnvoll
Arbeitnehmer und Selbstständige sollten auch andere wichtige Versicherungen wie Haftpflicht-, Berufsunfähigkeits- und Wohngebäudeversicherung in Betracht ziehen. Das Ziel ist es, ein umfassendes Absicherungspaket zu haben, um finanzielle Risiken im Alter abzufedern.
Eine private Pflegezusatzversicherung kann dabei eine sinnvolle Ergänzung sein, um sich vor den steigenden Kosten der Pflege zu schützen. Es ist wichtig, die verschiedenen Arten von Pflegezusatzversicherungen zu vergleichen und diejenige auszuwählen, die am besten zum individuellen Bedarf passt.
Private Pflegeversicherung für Beamte Beamtenanwärter und Angestellte im Öffentlichen Dienst sinnvoll und wichtig
Beamte haben oft einen besonderen Versicherungsschutz und Privilegien. Doch wenn es um die Absicherung im Pflegefall geht, stoßen auch sie an Grenzen. Die gesetzliche Pflegeversicherung bietet nur begrenzte Leistungen, die nicht ausreichen, um die tatsächlichen Kosten im Pflegefall zu decken.
Daher ist es für Beamte sinnvoll, eine private Pflegezusatzversicherung abzuschließen. Durch eine private Versicherung können sie ihre Versorgungslücke schließen und sich finanziell absichern.
Angesichts der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland und des demografischen Wandels ist es wichtig, frühzeitig vorzusorgen und eine private Pflegezusatzversicherung abzuschließen.
Private Pflegevollversicherung statt Pflegepflichtversicherung für Beamte und Selbständige sinnvoll
Auch bei der privaten Pflegevollversicherung sowie bei den Versicherungen für Beamte sind die Leistungen an die der sozialen Versicherungen gekoppelt. Daher sollten auch Selbstständige und Beamte, die im Pflegefall umfassend versorgt sein wollen, über den Abschluss eines privaten Versicherungsvertrages nachdenken. Gerade die Pflegetagegeldversicherung ist hierfür besonders sinnvoll, wie auch die Tester der Stiftung Warentest empfehlen.
Die Pflegetagegeldversicherung übernimmt nämlich nicht nur einen Teil der Pflegekosten, sondern trägt einen festgesetzten Tagessatz, der für die Pflege aufgewendet werden kann. Durch die individuelle Festlegung der Höhe können Selbstständige und Beamte die Pflegekosten vollständig abdecken und mögliche finanzielle Sorgen im Pflegefall vermeiden.
Pflegezusatzversicherung für Kinder sinnvoll oder nicht
Kinder können auch von einer Pflegezusatzversicherung profitieren. Es ist wichtig, ihre Zukunft abzusichern, da niemand vorhersagen kann, ob und wann eine Pflegebedürftigkeit eintritt.
Eine private Pflegezusatzversicherung kann helfen, den finanziellen Bedarf im Alter zu decken und die Familie finanziell zu entlasten. Kinder könnten somit ihren Eltern im Fall der Pflegebedürftigkeit unterstützen, ohne dabei selbst in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
Es ist ratsam, sich frühzeitig über die verschiedenen Policen zu informieren und das passende Versicherungsprodukt für die individuellen Bedürfnisse abzuschließen. Die steigende Anzahl pflegebedürftiger Menschen zeigt, dass auch junge Erwachsene von einer Pflegezusatzversicherung profitieren können.
Pflege Bahr Versicherung für Hausfrauen und Geringverdiener
Hausfrauen und Geringverdiener verzichten häufig auf den Abschluss einer privaten Pflegeversicherung, denn das Einkommen reicht einfach nicht aus, die Beiträge zu finanzieren.
Diese Personengruppen sind jedoch besonders von finanzieller Not im Alter betroffen, denn durch das geringe bzw. fehlende Einkommen kann kaum ein Rentenanspruch erworben werden. So ist es kaum möglich, die Kostenlücken in der Pflegeversicherung zu schließen und eine würdige Pflege zu ermöglichen.
Mit der staatlich geförderten Pflegezusatzversicherung „Pflege-Bahr“ jedoch soll es jetzt möglich sein, diese Kostenlücke zu schließen und für den Fall der Pflege vorzusorgen. Wer sich für einen solchen Vertrag entscheidet, kann bis zu 60 Euro pro Jahr für die Finanzierung der Versicherung erhalten. Auch hier ist eine Pflegezusatzversicherung sinnvoll.
Vor- und Nachteile einer Pflegezusatzversicherung
Die Entscheidung für eine Pflegezusatzversicherung sollte gut überlegt sein, da diese sowohl Vor- als auch Nachteile hat. Hier sind einige der wichtigsten Aspekte zu beachten:
VorteileNachteile
Die Pflegezusatzversicherung bietet eine zusätzliche finanzielle Sicherheit, indem sie die Deckungslücken der gesetzlichen Pflegeversicherung schließt. | Die Kosten für eine Pflegezusatzversicherung können hoch sein und variieren je nach Anbieter und Leistungsumfang. |
Sie ermöglicht es, die Eigenverantwortung für die Pflege im Alter zu übernehmen und finanzielle Belastungen für Angehörige zu vermeiden. | Nicht alle Pflegekosten werden durch die Pflegezusatzversicherung abgedeckt. Es können Zusatzkosten entstehen, die aus eigener Tasche bezahlt werden müssen. |
Bei einer steigenden Anzahl von pflegebedürftigen Menschen kann sie eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung einer adäquaten Pflege spielen. | Es besteht das Risiko, dass die Versicherungsprämien im Laufe der Zeit steigen, was eine langfristige finanzielle Belastung darstellen kann. |
Die durchschnittlichen monatlichen Kosten für professionelle häusliche Pflege liegen zwischen 150 Euro und 2.600 Euro, die durch eine Pflegezusatzversicherung abgedeckt werden können. | Es kann schwierig sein, die richtige Pflegezusatzversicherung zu finden, die den individuellen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten entspricht. |
Eine Pflegezusatzversicherung sollte daher als Teil einer langfristigen Finanzplanung betrachtet werden. Es ist wichtig, sich vor dem Abschluss einer solchen Versicherung genau zu informieren und die verschiedenen Angebote zu vergleichen.
Schlussfolgerung & Empfehlung
Eine Pflegezusatzversicherung ist sinnvoll, wenn man im Alter finanziell abgesichert sein möchte. Sie hilft dabei, die Versorgungslücke zu schließen, da die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung oft unzureichend sind.
Zudem entlastet sie die Angehörigen und trägt den steigenden Kosten für professionelle Pflege Rechnung. Angesichts des demografischen Wandels ist es ratsam, frühzeitig über eine private Pflegezusatzversicherung nachzudenken.
Je früher Sie eine Versicherung abschließen, desto günstiger sind die Beiträge. Denn mit steigendem Alter und bereits eingetretenen Vorerkrankungen (Gesundheitsprüfung im Antrag) steigen die monatlichen Kosten einer Pflegezusatzversicherung.
Fragen und Antworten zu Private Pflegeversicherung sinnvoll
- 1. Lohnt sich eine private Pflegeversicherung überhaupt?
- Antwort: Eine private Pflegeversicherung ist grundsätzlich nur für bestimmte Personengruppen sinnvoll. Die Stiftung Warentest empfiehlt sie nur in besonderen Fällen, da die Beiträge hoch sind und kontinuierlich steigen. Geeignet ist sie hauptsächlich für:
Menschen mit gesichertem, langfristigem Einkommen
Vermögensinhaber, die ihr Vermögen für die Erbschaft schützen möchten
Personen ab 40 Jahren (für Jüngere sind andere Versicherungen wichtiger)
Nicht geeignet ist sie für Menschen, die sich die lebenslangen Beitragszahlungen nicht sicher leisten können, da die Prämien steigen, das Einkommen im Alter aber meist sinkt
- 2. Warum steigen die Beiträge so stark an?
- Antwort: Die Beitragssteigerungen sind ein zentrales Problem privater Pflegeversicherungen. Sie steigen aus mehreren Gründen:
Demografischer Wandel und steigende Pflegekosten
Schlechte Zinssituation am Kapitalmarkt
Höhere Ausgaben der Versicherungsunternehmen
Kalkulationsfehler bei der ursprünglichen Beitragsfestsetzung
Beispiel aus der Praxis: Ein HanseMerkur-Versicherter zahlte 2014 monatlich 79 Euro, ab 2024 bereits 178 Euro – die Beiträge stiegen kontinuierlich jedes Jahr. Solche dramatischen Steigerungen sind keine Seltenheit.
- 3. Was ist vom Pflege-Bahr zu halten?
- Antwort: Die Stiftung Warentest warnt ausdrücklich vor der staatlich geförderten Pflegeversicherung („Pflege-Bahr“) und bezeichnet sie als „Mogelpackung“. Die Hauptprobleme:
Schließt die Pflegelücke nicht: Die Leistungen sind viel zu gering
Keine Demenz-Absicherung: Gerade bei teuren Demenzerkrankungen gibt es keine Leistungen
Schlechtere Leistungen als ungeförderte Tarife
Wartezeit von 5 Jahren
Beitragszahlung auch im Pflegefall
Der Pflege-Bahr ist nur sinnvoll für Personen mit Vorerkrankungen, die keine andere Pflegeversicherung erhalten.
- 4. Welche Kosten kommen im Pflegefall auf mich zu?
- Antwort: Die Pflegelücke ist erheblich. Nach aktuellen Zahlen müssen Pflegeheimbewohner durchschnittlich:
1.139 Euro monatlich selbst für die Pflege zahlen
2.411 Euro insgesamt im Monat (mit Unterkunft und Investitionen)
Das sind 278 Euro mehr als im Vorjahr
Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt also nur einen Bruchteil der tatsächlichen Kosten ab. Bei häuslicher Pflege können bei Pflegegrad 3 etwa 2.320 Euro monatlich anfallen, wovon die gesetzliche Pflegeversicherung höchstens die Hälfte übernimmt.
- 5. Ab welchem Alter sollte ich eine private Pflegeversicherung abschließen?
- Antwort: Die Stiftung Warentest empfiehlt eine private Pflegeversicherung erst ab 40 Jahren. Für jüngere Menschen sind andere Versicherungen prioritär:
Private Haftpflichtversicherung
Berufsunfähigkeitsversicherung
Private Altersvorsorge
Vermögensaufbau